RZ-Sommerredaktion: Geschichte des Dorfes bewahren
Der Heimat- und Verkehrsverein pflegt die Tradition der Hunsrückgemeinde
Sie besinnen sich auf ihre Wurzeln, pflegen Kultur und Traditionen und erhalten alte Bauwerke als wichtige Zeugen der Vergangenheit. Da sich die Geschichte auf dem Hunsrück bis zu den Kelten und Römern zurückverfolgen lässt, tut sich den Mitgliedern des Heimat- und Verkehrsvereins ein weites Betätigungsfeld auf. Der 1969 gegründete Verein sorgt aber auch dafür, dass das moderne Dorfleben lebendig bleibt, zum Beispiel mit der Ausrichtung des internationalen Hunsrück-Volkswandertags und anderer Wanderungen.
Entsprechend lang ist die Liste der Aktivitäten mit vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden, darunter zum Beispiel die Sanierung historischer Bauwerke, Hilfe bei den Ausgrabungen einer römischen Siedlung, bei der Rekonstruktion keltischer Hügelgräber, der Sanierungen von Brücken, Heiligenhäuschen und eines Brunnens.
Außerdem kümmert sich der Heimat- und Verkehrsverein um den Bau und die Pflege von Wanderwegen, Schutzhütten, Ruhebänken und die Beschilderung der Wege. 1978/79 richtete der Verein in der Dorfmühle ein Heimatmuseum ein, dass 1988 sowie 1990 durch Anbauten erweitert wurde.
Die Sammlung des Heimatmuseums ist vielfältig und zeigt neben den Geräten der ehemaligen Mühle vor allem das dörfliche Alltagsleben der Vergangenheit bis ins 18. Jahrhundert. Das Leben inMittelstrimmig drehte sich um Landwirtschaft und Forstwirtschaft, sodass viele entsprechende Arbeitsgeräte zur Museumssammlung gehören.
Zu sehen sind auch die Werkstatt eines Schuhmachers und die Gerätschaften einer Wagnerwerkstatt. Wie die brave Hausfrau schaltete und waltete, erfahren die Besucher beim Bestaunen einer typischen Hunsrückküche. Auch ein Schlafzimmer ist zu sehen. Einblicke in das Leben der alten Römer auf dem Hunsrück geben Exponate aus dieser Epoche, etwa Dachziegel, Mauerreste, Teile von Wasserleitungen oder Nägel. Besonders stolz ist der Heimat- und Verkehrsverein auf einen Ausgrabungsfund: zwei Gefäße mit alten römischen Münzen. Dieser 70 Kilo schwere Schatz ist derzeit in der Ausstellung „Otto der Große“ in Magdeburg zu sehen.
Den ganzen Schatz des Heimatmuseums Mittelstrimmig können an der Hunsrückgeschichte Interessierte 2013 wieder jeden Sonntag von Mai bis Ende September anschauen. Auf Wunsch führen die Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins die Besucher durch die Ausstellung.bme
Quelle: RZ Mittelmosel vom Dienstag, 2. Oktober 2012, Seite 21