Kirchenchor Mittelstrimmig ausgezeichnet
„Cäcilia hat geschmunzelt“, lobt Regionalkantor Bernd Kämpf die hohe gesangliche Qualität des Kirchenchores St. Philippus und Jakobus Mittelstrimmig nach der Verleihung der Palestrina-Medaille in der Pfarrkirche. Die heilige Cäcilia, Schutzpatronin aller Kirchenchöre, wusste die Leistung des Strimmiger Chores offenbar zu schätzen. Seine Qualität und die ganz eigene Handschrift verdankt er nicht zuletzt seinem Chorleiter Frank Häser, der neben der Ausbildung zum Kirchenmusiker selbst Gesang studiert hat.
Unterstützt wurde Häser vom Bassbariton Thilo Dahlmann, Künstler und Dozent für Gesang an der Musikhochschule Köln/Wuppertal. Bei einer solch hochkarätigen Besetzung glänzte der Kirchenchor mit herausragenden Leistungen und bildete den feierlichen Rahmen bei Verleihung der höchsten Auszeichnung für Kirchenchöre im deutschsprachigen Raum. Die Vorsitzende Hildegard Buchholz nahm die Medaille entgegen, für deren Beantragung strenge Voraussetzungen gelten.
Der Nachweis über eine 100-jährige Tätigkeit ist nur eines der Kriterien, die ein Chor erfüllen muss. Der Mittelstrimmiger Chor, der erstmals 1714 in den Kirchenbüchern erwähnt wurde, besteht schon seit fast 300 Jahren und hätte somit eigentlich drei Medaillen verdient, sagte Pfarrer Eugen Ehses schmunzelnd. In seiner Ansprache erwähnt er auch die Wichtigkeit des kirchlichen Chorgesangs bei der Mitgestaltung der Gottesdienste.
Es gehe aber nicht nur um die Freude am Singen und die Pflege der Musik, sondern in erster Linie um die Verkündigung der Botschaft Christi und ein Zeugnis des Glaubens, so der Präses weiter. Das Halleluja, der berühmteste Satz des Oratoriums Messiah von Georg Friedrich Händel bot dann auch ein überzeugendes Zeugnis und einen der vielen musikalischen Lichtblicke. Zur Gabenbereitung trug der Chor „O bone Jesu“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina vor und erreichte, dass durch die Überschneidung der verschiedenen Stimmen ein hohes Klangbild erzeugt werden konnte. Zur Kommunion boten die beiden Solisten Dahlmann und Häser das „Ave Verum“ von Karl Jenkins dar und erfüllten mit ihren ausdrucksstarken Stimmen den gesamten Kirchenraum.
Durch sein Können auf hohem musikalischen Niveau zeigte der Strimmiger Kirchenchor, dass er die Anerkennung zu Recht verdient hat. Das Ensemble, seit 2003 von Frank Häser geleitet, hat zurzeit 37 Mitglieder. Neben der Gestaltung der Gottesdienste repräsentiert der Chor die Pfarrgemeinde auch bei öffentlichen Veranstaltungen der umliegenden Vereine und trägt so zum kulturellen Leben des Strimmiger Berges bei. Ulrike Platten-Wirtz